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Ausgabe: 1/2007    Bauen, Wohnen, Renovieren

Heizungen im Wandel der Geschichte:
Schon früher kam es auf das Design an


Johann Georg Leutmann (1667 bis 1736) war ein gelehrter Mann. Er schrieb viele wissenschaftliche Texte, z. B. über Mikroskope, Uhren, Pumpen, über Morallehre und die menschlichen Temperamente, bevor er 1725 Professor für Optik und Mechanik an der Universität in St. Petersburg wurde. Noch während seiner vorherigen Tätigkeit als Pastor hatte er bereits ein besonders umfangreiches Buch veröffentlicht: „Vulcanus Famulans oder Sonderbahre Feuernutzung“, ein Grundlagenwerk zur Heiztechnik. Schon die ersten Worte der Einleitung machen deutlich, dass sich an den grundsätzlichen Aufgaben der Wärmeerzeugung in den folgenden knapp 300 Jahren eigentlich nicht viel geändert hat: „Es wird niemand in Abrede seyn, daß dieses nicht eine sehr schöne und nützliche Kunst sey, wenn man das Feuer nach seinem Willen regieren kann, so, daß man mit wenig Feuer viel Hitze, und grosse durchdringende Gewalt, zu wege zu bringen, oder dasselbige zu moderiren weiß, daß es in einem selbst beliebigen Grad wärmen, lange also unverändert bleiben, oder auff andere Arth nach unserm Willen sich reguliren lassen müsse.“
Abgesehen von der Orthografie ist diese Aussage bis heute uneingeschränkt gültig. Denn sie enthält alle Anforderungen, die auch an moderne Heizkessel gestellt werden: hohe Effizienz bei möglichst niedrigem Brennstoffverbrauch, konstante Wärmeabgabe, eine Modulationsfähigkeit der Brennerleistung und dadurch individuelle, bedarfsgerechte Regelungsmöglichkeiten. Der Unterschied zu den historischen Heizöfen früherer Jahrhunderte besteht darin, dass die technische Entwicklung inzwischen tatsächlich eine perfekte Umsetzung dieser Qualitätsansprüche zulässt. Von der Leistung, der Energieeffizienz und dem Regelungskomfort eines aktuellen Brennwertkessels wagte im 18. Jahrhundert natürlich noch niemand zu träumen.
Worauf allerdings auch schon zu den Zeiten der „Sonderbahren Feuernutzung“ großer Wert gelegt wurde, das war die ansprechende äußere Gestaltung der Heizungen. Schließlich standen damals große Einzelöfen meistens mitten in der Wohnstube oder in der Küche, wo sie das Ambiente der Einrichtung unübersehbar mitprägten. Als sich später die Zentralheizung durchsetzte und die Heizkessel im Keller verschwanden, wurde das Äußere für lange Zeit zur Nebensache. Erst seitdem die saubere und leise Betriebsweise der heutigen Heizkessel wieder eine Aufstellung im Wohnbereich ermöglicht, gerät die Optik der Geräte erneut in den Blickpunkt. Zeitlos-elegante Designer-Modelle, wie sie z. B. der Systemspezialist Wolf Heiz- und Klimatechnik anbietet, machen aus dem Wärmeerzeuger wieder einen markanten Blickfang auf höchstem Niveau. Johann Georg Leutmann hätte an solch einem Kessel sicherlich seine Freude gehabt.