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Ausgabe: 18/2009    Bauen, Wohnen, Renovieren

Der neue Heizöl-Standard ist schwefelarm
Produktgüte bestimmt die Wärme-Effizienz

sup.- Nur 0,005 Prozent: Diesen extrem niedrigen Grenzwert von 50 Milligramm auf ein Kilogramm darf der Schwefelgehalt in Heizöl nicht übersteigen, damit es „schwefelarm“ genannt werden kann. Zum Vergleich: Beim klassischen Heizöl EL sind 1.000 Milligramm Schwefel erlaubt, bis vor kurzem waren es sogar noch 2.000. Die radikale Schwefel-Verbannung aus der neuen Heizöl-Sorte hat einen guten Grund: Vor allem moderne Öl-Brennwertheizungen sollten grundsätzlich mit möglichst geringer Schwefel-Beteiligung betrieben werden, damit es keine Probleme mit dem anfallenden Kondensat gibt. Und weil Brennwert-Heizkessel längst als zeitgemäßer Standard in der Heiztechnik gelten, ist die Heizöl-Variante unterhalb des strengen Schwefel-Grenzwertes ebenfalls als Normalfall bei der Versorgung der entsprechenden Kessel vorgesehen. Die Bundesregierung unterstützt dieses ehrgeizige Vorhaben seit Anfang 2009 durch einen Steuervorteil gegenüber dem herkömmlichen Heizöl. Aber selbst ohne diese Förderung macht sich das Produkt „Heizöl EL schwefelarm“ für Wärmekunden bezahlt: Die saubere und nahezu rückstandslose Verbrennung sorgt für eine konstant hohe Energieausnutzung und damit auch für einen Rückgang beim Verbrauch. Während eines Langzeittests wurden selbst nach einer Kessellaufzeit, die einem kompletten Betriebsjahr entspricht, so gut wie keine Ablagerungen festgestellt. Einschränkungen der besonders ergiebigen Wärme-Effizienz eines Brennwertkessels durch Ruß, Asche- oder Sedimentbildung sind also nicht zu befürchten. Davon profitiert natürlich die Lebensdauer der Anlage, zudem verringert sich der Wartungsaufwand für Kessel und Brenner. Die gute Nachricht für alle Besitzer einer konventionellen Heizung ohne Brennwerttechnik: Als favorisierter neuer Standard-Brennstoff für Deutschlands Ölheizungen kann schwefelarmes Heizöl bedenkenlos auch in den alten Kesseln eingesetzt werden. Dafür sind keine besonderen Umstellungs-Vorkehrungen notwendig. Die geräteschonenden Eigenschaften der sauberen Verbrennung kommen auch hier zum Tragen. Deshalb gilt für alle Heizöl-Verbraucher, unabhängig vom Alter und der Betriebsweise ihrer Anlage: Die früher für Kunden eher zweitrangige Frage nach der spezifischen Produktgüte des Heizöls wird zu einem immer wichtigeren Kriterium. Wenn Effizienz und Lebensdauer der Heizung von der Beschaffenheit des Brennstoffs abhängen, dann sollte eine externe Prüf-Instanz für dessen Qualität eingeschaltet werden. Das ist ohne weiteres möglich, indem Heizöl-Käufer bei der Lieferantenauswahl auf das RAL-Gütezeichen Energiehandel achten. Anbieter mit dieser Auszeichnung werden regelmäßig streng kontrolliert und garantieren auch beim schwefelarmen Heizöl zuverlässige Produktgüte sowie die Einhaltung aller Grenzwerte.