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Ausgabe: 19/2010    Bauen, Wohnen, Renovieren

Das unterschätzte Qualitätskriterium:
Zugängliche Heizkessel sind wartungsfreundlich

sup.- Was zeichnet einen guten Heizkessel aus? Selbstverständlich seine Leistungsfähigkeit, die Zuverlässigkeit aller Funktionen und die Bedienungsfreundlichkeit. Immer wichtiger werden auch Kriterien wie Regelungskomfort und Energieeffizienz, also eine saubere und emissionsarme Wärmeerzeugung bei möglichst geringem Brennstoffverbrauch. Wenn außerdem die Betriebsgeräusche nicht die Wohnlichkeit beeinträchtigen, eine Kombinationsmöglichkeit z. B. mit einer Solaranlage besteht, das Design und letztlich auch das Preis/Leistungsverhältnis stimmen, dann bleiben wohl keine Wünsche mehr offen. Tatsächlich? Eine wesentliche qualitative Eigenschaft von Heizungsanlagen wird immer noch vielfach unterschätzt: Das Innere von Heizkesseln sollte leicht zugänglich sein, so dass z. B. Reinigungsarbeiten im Rahmen der regelmäßigen Wartung nicht zu einem unkalkulierbaren Kostenfaktor werden. Die technischen Systeme, mit denen die einzelnen Produkte diesem Anspruch gerecht werden, sind äußerst unterschiedlich. Und längst nicht jede Heizung kann hier mit einer Lösung überzeugen, die die notwendige Wartung wirklich vereinfacht. Es lohnt sich also für Bauherren, beim Beratungsgespräch mit Gebäudeplanern und Heizungsfachleuten dieses Thema anzuschneiden. Muss der Wartungstechniker beim Heizkessel nämlich erst einmal die Verkleidung und weitere Gerätekomponenten aufwändig demontieren, dann wird aus der Routinemaßnahme leicht ein ebenso zeit- wie kostenintensiver Einsatz. Empfehlenswert sind deshalb Geräte, die ihr Inneres schon nach wenigen Handgriffen preisgeben. So gibt es z. B. vom Systemanbieter Wolf Heiz- und Klimatechnik (Mainburg) zeitgemäße Brennwertkessel, deren Heizwasser-Wärmetauscher einfach nach vorne ausgeschwenkt wird und dann problemlos zu reinigen ist. Bei einem anderen Wolf-Modell lässt sich in einer ersten Wartungsposition die Brennereinheit abnehmen, was nach einem weiteren Schwenk wiederum freien Zugang zum Wärmetauscher ermöglicht. Die Wartung kann bei diesen Geräten während des laufenden Betriebs, also bei vollem Anlagendruck und ohne Ablassen des Heizwassers durchgeführt werden. Bei manchen Modellen ist nicht einmal für die Abgasmessung durch den Schornsteinfeger ein Öffnen erforderlich: Der Messstutzen ist komfortabel von außen erreichbar. Es sind diese kleinen, aber entscheidenden Details, die den Zeitaufwand bei allen Wartungsmaßnahmen limitieren, ohne deren Qualität und Gründlichkeit zu beeinträchtigen. Die Bedeutung der Zugänglichkeit zu allen Bauteilen für eine Klassifizierung als „guter Heizkessel“ sollte deshalb keinesfalls unterschätzt werden.