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Ausgabe: 6/2007    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Bewegung ist out:
Schon Kinder zeigen Risikofaktoren für Herzinfarkt


sup.- Viele Kinder hierzulande leben bereits mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen späteren Herzinfarkt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie in Düsseldorf hin. „In Deutschland ist das Profil von Risikofaktoren bei Kindern und Jugendlichen beunruhigend hoch“, warnt Dr. Richard Eyermann, Kinderkardiologe in München. An erster Stelle steht dabei das immer häufiger bereits in jungen Jahren festzustellende Übergewicht. Daraus entstehen weitere Herz-Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen und Typ-2-Diabetes. „Gerade diese Diabetes-Erkrankung, die sich früher nur bei älteren Menschen entwickelte, können wir inzwischen zunehmend bereits bei Jugendlichen feststellen“, sagt Prof. Stephan Martin, Leiter des Westdeutschen Gesundheits- und Diabetes-Zentrums (Düsseldorf Gerresheim).
Hauptursache für die Übergewichts-Epidemie bei Kindern ist der häufig zu geringe Kalorienverbrauch aufgrund von Bewegungsmangel. Laut Expertenangaben ist die Höhe der Energieaufnahme bei Kindern in den letzten 50 Jahren nahezu konstant geblieben. Verändert hat sich dagegen die Energieabgabe: Während Kinder in den siebziger Jahren noch durchschnittlich drei bis vier Stunden täglich in Bewegung waren, verbringen sie heute einen Großteil der Freizeit sitzend vor dem Fernseher oder dem Computer. Um Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern, ist es dringend notwendig, wieder mehr körperliche Aktivität in den Alltag des Nachwuchses zu bringen. Dabei erscheint die bisherige Empfehlung von rund einer Stunde Bewegung pro Tag nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen als zu gering. So zeigt eine Studie der Norwegischen Sporthochschule in Oslo, dass Kinder und Jugendliche, die sich mindestens 90 Minuten täglich moderat bis intensiv körperlich betätigen, die geringste Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen.
Bildzeile: Kinder, die sich täglich mindestens 90 Minuten bewegen, haben das geringste Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Foto: Supress