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Ausgabe: 16/2007    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Gestationsdiabetes rechtzeitig behandeln
Fünf bis zehn Prozent der Schwangeren sind betroffen


schwangerschaftsbedingten Gestationsdiabetes. Er wird einerseits durch Fehl- und Überernährung, andererseits durch Schwangerschaftshormone begünstigt. Gestationsdiabetes ist bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar. In 85 Prozent der Fälle genügt zur Therapie eine Umstellung auf eine vollwertige, bedarfsgerechte Ernährung (viel Vollkornprodukte, Obst und Gemüse), bei 15 Prozent der diabeteskranken Schwangeren muss Insulin gespritzt werden, um die Stoffwechselstörung auszugleichen. Laut Informationen des Nationalen Aktionsforums Diabetes (NAFDM) wird Gestationsdiabetes in Deutschland jedoch oft zu spät erkannt. Der Grund: Ein Zuckerbelastungstest ist derzeit nicht fester Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien, lediglich eine Urinkontrolle auf Zucker, die zur Diagnosestellung jedoch äußerst unzuverlässig ist. Das NAFDM, das vom Bundesministerium für Gesundheit und der Aventis Foundation gefördert wird, unterstützt deshalb die Forderung des Berufsverbandes der Frauenärzte, dass bei allen Schwangeren ein Zuckerbelastungstest durchgeführt werden sollte. Liegen Risikofaktoren wie Übergewicht, erhöhte mütterliche Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Alter über 35 Jahre oder Gestationsdiabetes in einer vorherigen Schwangerschaft vor, ist dieser Test bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel zwingend notwendig. Ohne Risikofaktoren sollte der Zuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, da ab dem letzten Schwangerschaftsdrittel der Insulinbedarf deutlich steigt.
Wird Gestationsdiabetes nicht rechtzeitig erkannt und entsprechend entgegengesteuert, so hat dies vor allem Auswirkungen auf das Kind und die Geburt. Das Ungeborene reagiert auf überhöhte Blutzuckerwerte mit einer Aktivierung der Insulinproduktion und baut den Zucker als Fett in den kleinen Körper ein. Dadurch kommt es zu einer Gewichtssteigerung. Der Fötus produziert außerdem mehr Urin, die Fruchtwassermenge nimmt zu und damit auch das Risiko für eine Frühgeburt.
Bildzeile: Gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft besonders wichtig.
Foto: NAFDM