Ausgabe: 7/2009    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Internet verändert Lebensstil
Web hat hohen Stellenwert für junge Leute

sup.- Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sagen 84 Prozent, ein Leben ohne Internet sei für sie undenkbar. Die Unter-30-Jährigen würden eher auf das Auto und ihren aktuellen Lebenspartner verzichten als auf das Handy oder Web. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Der Verband interpretiert die Studienresultate positiv. Das Internet sei ein soziales Medium, jeder zweite Surfer würde es nutzen, um auf speziellen Plattformen wie Chat-Rooms oder Communitys neue Freunde zu finden. Doch diese neuen Bekanntschaften bleiben oft virtuelle und werden keine realen Freunde. Hinzu kommt: Die starke Fixierung aufs Internet führt dazu, dass der Lebensstil von jungen Leuten immer passiver wird. Schon Kinder und Jugendliche hocken oft Tag für Tag stundenlang vor dem Computer. Die zunehmende Bewegungslosigkeit hat Folgen: Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind bereits übergewichtig. Bei Männern im Alter von 25 Jahren ist schon jeder zweite zu dick, bei den gleichaltrigen Frauen jede vierte. Zu diesem Ergebnis kommt die „Fit fürs Leben“-Studie der Deutschen Sporthochschule in Köln. Mangelnde Bewegung macht jedoch nicht nur dick, sondern führt auch zu Haltungsstörungen, Wahr-nehmungs- und Koordinationsproblemen bis hin zu emotionalen und Verhaltensstörungen. Darauf weist der Sportwissenschaftler Dr. Dieter Breithecker, Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung, hin. Aufgabe der Eltern ist es deshalb heute, ihren Nachwuchs zu einem bewegungsaktiven Ausgleich zum passiven Medienkonsum zu motivieren. Wertvolle Anregungen, wie dies im Alltag erreicht werden kann, gibt z. B. das Praxisbuch „Komm’ in Schwung“ (Otus Verlag, 9,95 Euro). Das Buch wird von der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb) und der Stiftung „Motivation zur Lebensstiländerung“ als wichtige Orientierung für Eltern empfohlen. Grafik: Komm’ in Schwung (No. 4120)