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Ausgabe: 11/2009    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Was Eltern meiden sollten!
Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel


sup.- Viele Eltern glauben nach wie vor, es sei sinnvoll, ihren Kindern zu erklären, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund sind. Doch die moderne Ernährungswissenschaft rechtfertigt diese Kategorisierung längst nicht mehr. Darauf macht Dr. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universitätsmedizin Göttingen aufmerksam. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen enthalten auch typische als gesund bezeichnete Lebensmittel wie beispielsweise Obst und Gemüse nicht alle lebensnotwendigen Nährstoffe. Erst die Kombination vieler verschiedener Produkte deckt den Bedarf des Körpers optimal. „Deshalb ist eine Unterscheidung in gesund und ungesund absurd“, so Dr. Ellrott. Es kommt vielmehr allein auf das wie viel, wie oft und in welcher Kombination an. Erschwerend kommt hinzu, dass die Einteilung in gesund bzw. ungesund insbesondere bei kleineren Kindern oft kontraproduktiv wirkt. Sie verbinden mit dem Begriff gesund besonders Lebensmittel, die spontan eher nicht gut schmecken. Außerdem sind gerade die Speisen gesund, die Kindern von Autoritäten (Eltern, Großeltern, Lehrer, Erzieher) vorgeschrieben werden. Klassisches Beispiel: „Iss bitte das Gemüse, denn das ist gesund“. Umgekehrt gilt: Während so genannte gesunde Nahrung bei Kindern eher negativ besetzt ist, gilt für so genannte ungesunde Nahrung eine positive Besetzung. Sie schmecken gut und werden freiwillig gegessen. Die Kategorisierung kann also dazu führen, dass Lebensmittel, die von Eltern in guter Absicht als gesund bezeichnet werden, von Kindern allein aus diesem Grund gerade nicht gemocht werden. Deutlich erfolgversprechender ist es laut Dr. Ellrott, wenn Eltern ihren Kindern Lust auf abwechslungsreiche Nahrung machen, ohne Verbote auszusprechen. „Schmeckt richtig lecker, solltest du unbedingt probieren.“ Wenn auch die Eltern diese Lebensmittel mit Genuss im Beisein der Kinder verspeisen (Lernen von Vorbildern), bestehen bestmögliche Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Beobachtungslernen. Weitere Anregungen und Beispiele, wie Eltern ihre Kinder zum richtigen Essen und zu körperlicher Aktivität erziehen können, bietet das Praxisbuch „Komm’ in Schwung – der kluge Alltags-Plan für fitte Kinder“ (Otus Verlag, 9,95 Euro). Das Buch wird von der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb) und der Stiftung „Motivation zur Lebensstil-Änderung“ als wertvoller Ratgeber für Eltern empfohlen. Grafik: Supress (No. 4154)