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Ausgabe: 14/2009    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Nur etwas pummelig
Eltern verharmlosen Übergewicht beim Nachwuchs


sup.- Schätzungen zufolge sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig. Das sind etwa 1,9 Millionen Betroffene. Allerdings erkennen viele Eltern das Problem gar nicht. Sie halten ihren Nachwuchs höchstens für kräftig oder ein bisschen pummelig. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine Studie von Dr. Jessica Doolen und ihrem Team von der University of Nevada in Las Vegas. Die US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen haben 15 Untersuchungen, die seit 1996 in Großbritannien, Australien, Italien und den USA zu diesem Thema veröffentlicht worden sind, ausgewertet. In den meisten Studien ging es um Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren. Alle Untersuchungen haben ein Missverhältnis zwischen der Realität und der elterlichen Wahrnehmung ergeben. In einer britischen Studie aus dem Jahr 2005 zum Beispiel wurde in 1.082 Familien erfragt, wie das Gewicht der Kinder zwischen drei und fünf Jahren eingestuft wird. 41 der Kinder waren nach objektiven Kriterien übergewichtig. Doch nur Eltern von sieben Kindern haben das erkannt. Das ist fatal: Das Nicht-Erkennen bzw. Verharmlosen von Übergewicht beim Nachwuchs hat zum Ergebnis, dass Eltern auch nichts unternehmen, um gegenzusteuern. Und ohne Unterstützung insbesondere durch die Mutter haben dicke Kinder keine Chance, ihren Lebensstil so zu korrigieren, dass Normalgewicht erreichbar wird. Schritt für Schritt geändert werden muss häufig nicht nur das Ernährungsverhalten. Das größte Problem ist heute vielmehr oft die ausgeprägte Inaktivität der Kinder. Statt zu toben und zu spielen, hocken sie stundenlang vor dem Computer oder Fernseher. Aufgabe der Eltern ist es deshalb insbesondere, mehr Bewegung in den Alltag ihres Nachwuchses zu bringen. Wertvolle Tipps, wie das gelingen kann, gibt z. B. das Praxisbuch „Komm’ in Schwung – der kluge Alltagsplan für fitte Kinder“ (Otus Verlag 9,95 Euro). Das Buch wird von der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb) und der Stiftung „Motivation zur Lebensstil-Änderung“ als lesenswerter Ratgeber empfohlen. Foto: Komm’ in Schwung (No. 4177) Bildzeile: Bewegung kommt im Alltag vieler Kinder zu kurz.