sw HiRes-TIF
4c HiRes-TIF
sw HiRes-JPG
4c HiRes-JPG
Web-Bild
Textdatei-DOC

Ausgabe: 13/2010    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Anspruch und Wirklichkeit
Gesunder Lebensstil hat für Eltern Priorität


sup.- Für 95,8 Prozent der Eltern ist es laut einer aktuellen Umfrage wichtig, dass ihre Kinder zu einer möglichst gesunden Lebensweise erzogen werden. Der Wunsch ist mehr als verständlich, scheint jedoch zunehmend schwieriger umzusetzen zu sein. Zu keiner Zeit gab es so viele übergewichtige Kinder in Deutschland und zu keiner Zeit war die Alltagsbewegung so gering wie heute. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren bringen zu viele Pfunde auf die Waage, davon sind bereits sechs Prozent stark übergewichtig (adipös). Eine maßgebliche Ursache hierfür ist fehlende körperliche Aktivität: Laut einer Erhebung von Prof. Klaus Bös (Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe) bewegen sich Grundschulkinder durchschnittlich lediglich eine Stunde am Tag, davon maximal 30 Minuten intensiv. Der Anspruch der Eltern, ihre Kinder zu einem gesunden Lebensstil zu führen, und die Realität klaffen somit oft weit auseinander. Das ist fatal: Denn in der Phase des Wachsens und Lernens bilden sich viele lebenslängliche Vorlieben und Verhaltensweisen aus. Dazu gehören auch die Ernährungsgewohnheiten sowie das Gesundheits- und Bewegungsverhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein übergewichtiges Kind auch im Erwachsenenalter zu dick ist, liegt bei etwa 80 Prozent. Was also können Eltern tun, um ihren Nachwuchs vor Gewichtsproblemen zu schützen? Zum einen sollte ihnen bewusst sein, dass es keine Belege dafür gibt, dass allein der Verzehr bestimmter Lebensmittel für Übergewicht verantwortlich ist. „Studien zeigen, dass das alters- und größenbezogene Gewicht bei Kindern mit so genannten optimalen, normalen oder ungünstigen Verzehrgewohnheiten annähernd gleich ist“, sagt Prof. Aloys Berg, Vorsitzender der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb). Mit dem Verbot von Fast Food, Chips und Co. ist es also nicht getan. Stattdessen sollten Eltern ihre Vorbildfunktion nutzen. Sie sollten gemeinsam mit ihren Kindern ausgewogen sowie abwechslungsreich essen und dem Nachwuchs durch gemeinsame Erlebnisse von klein auf Freude an Bewegung vermitteln. Tipps und Anregungen, wie dies im Alltag umgesetzt werden kann, gibt z. B. das von peb empfohlene Internetportal www.komm-in-schwung.de. Bildzeile: Zu einem gesunden Lebensstil gehört Freude an Bewegung. Foto: komm-in-schwung.de (No. 4381)