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Ausgabe: 24/2015    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Bluthochdruck wird bei Kids unterschätzt
Lebensstiländerungen im Mittelpunkt


sup.- Rund 650.000 Heranwachsende in Deutschland haben aktuellen Studien zufolge bereits einen zu hohen Blutdruck. „Es muss aufgrund dieser Zahlen davon ausgegangen werden, dass die Diagnose Bluthochdruck im Kindes- und Jugendalter in ihrer Häufigkeit unterschätzt wurde“, warnt Prof. Renate Oberhoffer von der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Häufige Anzeichen für Bluthochdruck sind Kopfschmerzen und Konzentrationsmangel. Ein erhöhtes Risiko für Hypertonie haben insbesondere übergewichtige und adipöse Kids. Experten fordern, dass bei der Vorsorge ein stärkerer Fokus auf die Blutdruckwerte gelegt werden muss. „Ab dem dritten Geburtstag sollten Eltern regelmäßig den Blutdruck ihres Kindes messen lassen“, empfiehlt Dr. Hermann Josef Kahl, Präventionsexperte des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei erhöhten Blutdruckwerten, und das gilt auch schon bei milden Formen der Hypertonie, sollten zuallererst Lebensstiländerungen wie Abbau von Übergewicht und mehr Bewegung im Mittelpunkt stehen, bevor der Einsatz von Medikamenten in Erwägung gezogen wird. Die weit verbreitete Übergewichtsproblematik bei Kindern und Jugendlichen, rund 15 Prozent der Heranwachsenden bringen heute bereits zu viele Pfunde auf die Waage, hat ihren Ursprung in veränderten Lebenswelten. Im Gegensatz zu früheren Generationen ist der Alltag von vielen Kids mittlerweile geprägt von langen Sitzzeiten vor Online-Medien, unregelmäßigen, oftmals zu kurzen Schlafzeiten, seltenen gemeinsamen Mahlzeiten im Kreis der Familie und ausgeprägtem Bewegungsmangel. Diese Faktoren tragen in erheblichem Maße zu einer chronisch unausgewogenen Energiebilanz bei, wodurch die Entstehung von Übergewicht wie auch Bluthochdruck stark begünstigt wird. Bei präventiven Maßnahmen gegen solch eine ungesunde Entwicklung sind vor allem die Eltern gefordert, die eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen. Spaß und Freude an Bewegung sowie Sport vorzuleben und zu vermitteln, gehören heute zu den ganz wesentlichen Erziehungsaufgaben. Anregungen, wie dies altersadäquat umgesetzt werden kann, gibt z. B. das von Experten konzipierte Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de, das von der Plattform Ernährung und Bewegung (peb) als Orientierungshilfe empfohlen wird.
Foto: Fotolia / Konstantin Yuganov