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Ausgabe: 20/2016    Medizin, Gesundheit, Ernährung

Tissue Engineering:
Optionsreiches Verfahren der Regenerativen Medizin


sup.- Mit der steigenden Lebenserwartung der Menschen erhöhen sich der Stellenwert und die Anforderungen an die Regenerative Medizin. Die Regenerative Medizin beschäftigt sich mit dem Wiederaufbau verschlissener, erkrankter oder durch äußere Einflüsse zerstörter Gewebe. Im Fokus dieses zukunftsträchtigen Fachgebietes steht vor allem das hohe Potenzial von Tissue Engineering. Ziel dieses Verfahrens ist das künstliche Anzüchten von Gewebe zu therapeutischen Zwecken. Mit dieser Methode kann geschädigtes Gewebe im Körper repariert oder sogar ersetzt werden. Hierzu werden dem Patienten Zellen entnommen, welche dann im Labor vermehrt und ihm anschließend wieder implantiert werden. Bisher werden für Tissue Engineering vor allem bereits spezialisierte Zellen aus einer Gewebeart verwendet, beispielsweise aus dem Knorpelgewebe. Auf diese Weise sind erfolgreich Gefäßprothesen und Herzklappen gezüchtet worden. Eine erhebliche Ausweitung der therapeutischen Option durch Tissue Engineering bietet der Einsatz von so genannten mesenchymalen Stammzellen (MSC). Aus solchen Stammzellen lassen sich Knorpel-, Knochen- oder Muskelgewebe ebenso entwickeln wie Leber-, Herz- und Nervenzellen. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass auf der Basis dieser Stammzellen zukünftig sogar funktionsfähige Organe herangezüchtet werden können, die Abhängigkeit von Spenderorganen somit dann vermeidbar wäre. Als Ausgangsmaterial für Therapien können mesenchymale Stammzellen aus abgesaugtem Fettgewebe oder auch aus Zahnpulpa gewonnen werden. Die mit Abstand wertvollste Quelle stellt jedoch das Gewebe aus der Nabelschnur von Neugeborenen dar, das besonders reich an MSCs ist. Diese Stammzellen sind im Gegensatz zu denen von Erwachsenen unbelastet, in der Regel virenfrei und haben ein großes Spezialisierungs- und Vermehrungspotenzial. Sie bieten mit diesen Eigenschaften optimale Voraussetzungen für therapeutische Anwendungen. Bislang hat im deutschsprachigen Raum als einzige Stammzellbank das Unternehmen Vita 34 (Leipzig) die behördliche Erlaubnis, neben dem Nabelschnurblut auch das Nabelschnurgewebe langfristig einzulagern. Vita 34 beteiligt sich mit einer eigenen Abteilung für Forschung und Entwicklung aktiv an der angewandten Stammzellforschung und arbeitet mit zahlreichen renommierten Forschungsinstituten und Universitäten zusammen. Damit in Zukunft möglichst viele Menschen von Stammzelltherapien profitieren können, bietet das Unternehmen werdenden Eltern bei der Einlagerung von Stammzellen aus der Nabelschnur eine Kombination aus einem individuellen Stammzelldepot fürs Baby und einem öffentlichen Stammzelldepot für die Allgemeinheit an.
Foto: Vita 34 (No. 5663)