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Ausgabe: 16/2014    Umwelt

Ölpalmen-Plantagen in Afrika
Forscher mahnen zum nachhaltigen Anbau


sup.- Der globale Bedarf an Palmöl steigt seit vielen Jahren kontinuierlich aufgrund der schnell wachsenden Weltbevölkerung. Palmöl ist ein vergleichsweise günstiges Pflanzenöl und beansprucht für den gleichen Ertrag deutlich weniger Anbaufläche, als beispielsweise für Raps- oder Sojaöl benötigt werden. Palmöl wird derzeit zu gut 80 Prozent aus Plantagen in Indonesien und Malaysia gewonnen. Aber auch viele Staaten West- und Zentralafrikas haben inzwischen das wirtschaftliche Potenzial der Palmölproduktion erkannt. Forscher um den Ökologen Prof. Serge Wich (Universität Liverpool) warnen deshalb davor, dass Schimpansen, Bonobos und Gorillas das gleiche Schicksal ereilen könnte wie die Orang-Utans in Asien, die große Teile ihres Lebensraums wegen Vernichtung des Regenwaldes zugunsten von Ölpalmen-Plantagen verloren haben. Zwar betonen sie: „Wir respektieren das Recht der Bevölkerung auf wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsplätze, aber wir müssen auch nach Wegen suchen, die Menschenaffen und deren Ökosysteme zu erhalten“, so Prof. Wich. Die Forscher empfehlen aus diesem Grund, dass afrikanische Regierungen Genehmigungen für Plantagen nur an Firmen vergeben, die die Kriterien des auf Initiative des WWF gegründeten „Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) einhalten. Dazu gehört, dass keine Rodung von Primärwäldern sowie ökologisch wertvollen Waldflächen für Plantagen erfolgt und Kontrollen durch unabhängige, autorisierte Prüfer akzeptiert werden. Die Forscher weisen darauf hin, dass auch die Verbraucher durch ihre Kaufverhalten Einfluss auf nachhaltigen Palmölanbau nehmen können. Etwa 30 Prozent des in Deutschland gehandelten Palmöls werden laut Aussagen des WWF durch den RSPO zertifiziert. Welche Hersteller bereits nachhaltiges Palmöl einsetzen, kann der Palmöl-Scorecard 2013 (www.panda.org/palmoilscorecard/2013) entnommen werden.
Foto: Fotolia (No. 5107)