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Ausgabe: 16/2015    Umwelt

Verzicht auf Produkte mit Palmöl keine Lösung
Ökonomisch und ökologisch kontraproduktiv


sup.- Gut gemeint, aber nicht realistisch, außerdem unter ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten kontraproduktiv: Immer wieder tauchen im Web Empfehlungen auf, dass Verbraucher zum Schutz des Regenwaldes auf Produkte, die Palmöl enthalten, besser verzichten sollten. Die moderne Vielfalt an Lebensmitteln ist jedoch ohne den Zusatz von Palmöl nicht denkbar: Palmöl verbessert die Geschmeidigkeit, die Wärmebeständigkeit, die Haltbarkeit sowie den Geschmack von Lebensmitteln, ist zudem frei von gesundheitsschädlichen Trans-Fettsäuren. Wegen seiner zahlreichen funktionalen Vorzüge kommt es z. B. in Backwaren, Fertigprodukten, Margarine, Soßen, Speiseeis, Speiseölen, Süßigkeiten und Suppen zum Einsatz. „Es gibt kein anderes pflanzliches Fett, das von Natur aus bei Zimmertemperatur einen festen Zustand hat und die gleichen Eigenschaften wie Palmöl aufweist, das in genügenden Mengen vorkommt“, bestätigt die Organisation EUFIC (Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel). Anerkannte Umweltorganisationen weisen ebenfalls darauf hin, dass der Verzicht auf Palmöl utopisch und darüber hinaus auch unter ökologischen Aspekten nicht sinnvoll ist: „Wir sind nicht gegen Palmöl oder gegen die Palmölindustrie. Wir sind gegen Palmöl, das auf Plantagen angebaut wird, für die tropischer Regenwald oder Torfwälder vernichtet werden“, so lautet beispielsweise das differenzierte Urteil von Greenpeace. Und auch der WWF befürwortet eine realistische Sichtweise: „Mit Palmöl lässt sich auf vergleichsweise geringer Fläche ein großer Teil des weltweiten Bedarfs an Pflanzenölen decken. Die Pflanze ist dreimal so ertragreich wie Raps und beansprucht für den gleichen Ertrag etwa sechsmal weniger Fläche als Soja. In vielen Ländern ist Palmöl ein schwer zu ersetzendes Nahrungsmittel. Überdies hängt von ihm die berufliche Existenz vieler Kleinbauern ab.“ Das Credo der Umweltschützer lautet deshalb nicht Verzicht. Stattdessen sollten Verbraucher durch ihre Kaufentscheidung dazu beitragen, das Engagement von Unternehmen zu unterstützen, die durch ihre Einkaufspolitik pro nachhaltigerem Palmöl eine sozialere und umweltverträglichere Palmöl-Produktion vorantreiben. Auskünfte hierzu erhalten Konsumenten z. B. über den WWF Palm Oil Buyers’ Scorecard 2013 (www.panda.org/palmoilscorecard/2013) oder die entsprechen-den Verbraucher-Hotlines oder -Websites der jeweiligen Hersteller.
Foto: Fotolia/Ellen Ebenau (No. 5347)