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Ausgabe: 16/2006    Kinder und Jugendliche

Kinder brauchen mehr Bewegung
So helfen Eltern aus der Trägheits-Falle


sup.- „Mehr als zehn Prozent unserer Kinder sind bereits extrem übergewichtig, Tendenz steigend“, warnt Prof. Michael Lentze vom Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Bonn. Ursache für diese Entwicklung ist jedoch nicht – wie oftmals angenommen – zu üppiges Essen, sondern ein erheblicher Mangel an Bewegung. Während Kinder heutzutage bis zu 50 Prozent weniger körperlich aktiv sind als früher, hat die Anzahl der aufgenommenen Kalorien in den letzten 20 Jahren laut Prof. Lentze sogar abgenommen. Das zeigt die so genannte DONALD-Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. „Da Übergewicht keineswegs nur ein ästhetisches Problem, sondern die Hauptursache für die Entstehung von Krankheiten wie Typ-2-Diabetes ist, muss frühzeitig dem Bewegungsmangel entgegen gesteuert werden“, mahnt Prof. Stephan Martin vom Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf.
Doch wie schaffen es die Kinder, aus der Trägheits-Falle herauszukommen? Entscheidend ist nach Meinung von Experten, ihnen körperliche Aktivität vorzuleben. Eltern sollten selbst Sport machen und viel draußen sein. Auf diese Weise erfahren die Kleinen, dass Bewegung etwas Normales ist. So können die Erwachsenen beispielsweise mit ihren Kindern ins Schwimmbad gehen oder Radtouren unternehmen. Auch Abenteuerspaziergänge sind eine gute Möglichkeit, den Nachwuchs in Bewegung zu bringen. Dabei können „Schätze“ wie Wurzeln, Federn und Steine gesammelt werden, um daraus später etwas zu basteln. Außerdem ist es ratsam, mit den Kindern über das zu reden, was sie im Freien erlebt haben. Damit zeigen Eltern ihr Interesse, was den Nachwuchs zum Weitermachen animiert. Übrigens: Nasses und kaltes Wetter muss kein Hinderungsgrund sein, an die frische Luft zu gehen – wetterfeste Kleidung vorausgesetzt. Eltern sollten auch nicht schimpfen, wenn die Kinder schmutzig nach Hause kommen, ansonsten verlieren sie die Lust am Spielen. Und vor allen Dingen gilt: Das Elterntaxi so oft wie möglich stehen lassen und die Kinder dazu ermutigen, kürzere Wege zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren.
Grafik: Supress