sw HiRes-TIF
4c HiRes-TIF
sw HiRes-JPG
4c HiRes-JPG
Web-Bild
Textdatei-DOC

Ausgabe: 7/2007    Kinder und Jugendliche

Ursache Bewegungsmangel:
Kinder scheitern oft an einfachen sportlichen Übungen


sup.- Kinder und Jugendliche sind nach einer Studie der Universität Karlsruhe deutlich zu unbeweglich. Viele Jungen und Mädchen im Alter von vier bis 17 Jahren haben bereits bei einfachsten sportlichen Übungen erhebliche Probleme. Von 2003 bis 2006 wurden über 4.500 Kinder und Jugendliche auf ihre Motorik getestet. Mehr als die Hälfte aller Jungen (53 Prozent) und jedes dritte Mädchen (33 Prozent) erreichten beim Rumpfbeugen mit gestreckten Beinen nicht mit den Fingern den Boden. Insgesamt konnten sogar 86 Prozent keine Minute auf einem Bein stehen. „Zudem hat sich die Weite im Standweitsprung gegenüber dem Wert von 1976 um etwa 14 Prozent verschlechtert“, erklärt Prof. Klaus Bös vom Institut für Sport und Sportwissenschaften an der Universität Karlsruhe.
Als Ursache für diese rückläufige Entwicklung sehen die Wissenschaftler den weit verbreiteten Mangel an Bewegung. Nach Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Bewegungsmangel zur Epidemie des 21. Jahrhunderts werden. Bereits heute ist die zunehmende körperliche Inaktivität und nicht – wie oftmals angenommen – zu üppiges Essen hauptverantwortlich dafür, dass immer mehr Kinder übergewichtig sind. Während die Anzahl der aufgenommenen Kalorien in den letzten 20 Jahren laut Forschern sogar abgenommen hat, bewegt sich der Nachwuchs bis zu 50 Prozent weniger als früher. Die Folge: 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind übergewichtig, davon rund sechs Prozent stark fettleibig. „Früher haben wir bei Typ-2-Diabetes von Alterszucker gesprochen, heute werden wir mit Patienten konfrontiert, die noch zur Schule gehen,“ warnt Prof. Stephan Martin, Leiter des Westdeutschen Gesundheits- und Diabetes-Zentrums (Düsseldorf-Gerresheim). Um Bewegungsmangel vorzubeugen, sollten Eltern möglichst frühzeitig stärkere Vorbilder für ihre Kinder sein. „Es gibt eine Riesenchance zur Bewegungs-Motivation im Kindergartenalter“, so Prof. Bös.
Bildzeile: Je früher Eltern ihre Kinder zu mehr Bewegung motivieren, desto besser.
Foto: Supress