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Ausgabe: 21/2008    Kinder und Jugendliche

Tipps für Eltern
Vom passiven zum aktiven Kind


sup.- Fernseher, PC und Spielkonsolen verführen viele Kinder zu einer sehr passiven Freizeitgestaltung. Die Folgen sind unübersehbar: 40 Prozent der Schulanfänger sind mittlerweile übergewichtig, fünf Prozent von ihnen leiden bereits unter krankhafter Fettsucht. Und 80 Prozent der Kinder, die im Alter von zehn bis 13 Jahren übergewichtig sind, bleiben dies ein Leben lang. Aber was können Eltern tun, um im Zeitalter der elektronischen Medien ihre Kinder zu einem aktiven Lebensstil zu motivieren? „Sie sollten gemeinsam mit ihrem Kind Veränderungen herbeiführen und die Selbstbestimmung ihres Kindes unterstützen“, rät der Entwicklungspsychologe Prof. Rainer K. Silbereisen (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und einer der neun Autoren des Praxisbuches „Komm’ in Schwung – Der kluge Alltags-Plan für fitte Kinder“ (Otus Verlag, 9,95 Euro). Ermahnungen und Verbote führen nicht weiter, weil fehlende Selbstbestimmung die Passivität nur fördert. Prof. Silbereisen empfiehlt, dass Eltern zusammen mit ihrem Kind überlegen sollen, an welchen Freizeitaktivitäten es Spaß finden könnte. Anregungen der Eltern sind vor allem dann wichtig, wenn dem Kind sehr wenig einfällt, wie es aktiv werden könnte. Wenn ein geeignetes Freizeitprofil gefunden wird, sollte nach den Beweggründen geforscht werden. Hat sich Franz für die Anmeldung im Fußballclub ausgesprochen, weil er glaubte, es zu müssen oder weil er sich vorstellen kann, das könnte wirklich für ihn erstrebenswert sein? „Besonders jene Aktivitäten sind wichtig für eine gelungene Entwicklung, die Kinder tun, weil sie es wirklich wollen und ein eigenes Ziel verfolgen, ohne von außen dazu gezwungen zu werden“, betont Prof. Silbereisen. Sind gemeinsam mit dem Kind neue aktive Freizeitinteressen entdeckt worden, sollten die Mittel und Wege zur Realisation geklärt werden. Und dann sollte ein konkreter Handlungsplan entworfen werden. Auch dabei spielt die Selbstbestimmung des Kindes eine große Rolle. Wenn es erst einmal nur an einem Nachmittag in der Woche aktive Freizeitgestaltung ausprobieren möchte, ist das absolut okay. Kleine Veränderungen führen viel eher zum Ziel als wenn Eltern mit der Hauruck-Methode versuchen, aus einem passiven ein aktives Kind zu machen. Grafik: Supress (No. 4026)